Geschichte

Es begann am Lagerfeuer.

Am nächtlichen Lagerfeuer im afrikanischen Busch beschliesst eine Schweizer Safari-Gruppe sich für den Schutz und die Erhaltung der Naturschätze Tansanias aktiv einzusetzen. 
Gedacht, getan: Am 5. Mai 1984 wird im Zürcher Oberland der Verein FREUNDE DER SERENGETI SCHWEIZ (FSS) aus der Taufe gehoben. 

Zu diesem Zweck finden sich im Hotel Schweizerhof in Uster elf Frauen und Männer zusammen: Lilian und David Rechsteiner, Sonia und Hellmut Hirt, Martha und Walter Erb, Heidi und Samuel Müller, Verena Lüdi, Regula Gyr und Fritz Bucher.

  • 1984. Langsam ist das Lagerfeuer in sich zusammengesunken. Lustig spielt die Glut; tiefrot, dann wieder hell aufleuchtend. Ein Windstoss entfacht einzelne Flammen, Funken stieben in die klare Nacht. Für einen Augenblick werden die Gesichter der Frauen und Männer vom Feuer erhellt. Es war ein prächtiger Tag im Krater, nur langsam kühlt der kräftige Wind den heissen Kessel. Ob wohl der Zug der Gnus, die lange Prozession, irgendwo zur Ruhe gekommen ist? Und die Zebras, die den trockenen Sand aufgewirbelt hatten; plötzlich waren sie gestartet, nachdem sie sich den Rücken an der Sandbank gerieben hatten. Dann die stolzen Wasserböcke, ruhig standen sie im Busch. Ich bekam kaum genug, den jungen Schakalen beim Spielen zuschauen zu können. Wo liegt wohl der Löwe, der mit dem blutigen Maul das Zebra zerriss? Und die Löwinnen, die am frühen Morgen mit den halbwüchsigen Jungen unterwegs waren, Wasser tranken und spielten. Helle Schreie unterbrechen das Gespräch: Baumschliefer rufen. Von den übermütigen Tommys, den stolzen Grant-Gazellen, den grossen Elan und den vielen prächtigen Vögeln wird erzählt.

    Dann nimmt das Gespräch eine Wende: «Mein grösstes Erlebnis war, dass ich Nashörner beobachten durfte, zuschauen konnte, wie ein gesundes, kräftiges Jungtier bei seiner Mutter trinkt, lange und geduldig, bis sich die Mutter plötzlich abwendet und das Junge wegstösst».

    «Tatsächlich, hier kannst du noch Nashörner sehen, aber wo sonst noch? Im Tarangire, wo wir früher viele beobachteten, findest du keines mehr, in der Serengeti sind sie verschwunden. Noch haben wir die Elefanten! Aber wie lange noch, wenn das Elfenbein immer wieder Käufer findet? Tausende von Elefanten sind verschwunden. Zebras, Gnus, Impalas, Leoparden - nichts wird verschont, überall wird gewildert, ohne Rücksicht auf die Grenzen der Wildschutzgebiete und der Nationalparks». «Wird denn nichts dagegen getan?» «Doch schon, aber die Ranger sind schlecht bezahlt, es fehlt ihnen an der nötigsten Ausrüstung, sie haben zu wenig oder gar keine Fahrzeuge, die Strassen sind schlecht, von Funkverbindungen kann man nur träumen. Die Unterkünfte für die Wildhüter und ihre Familien sind ungenügend, die Versorgung ist oft nicht sichergestellt. Das Land ist arm, andere Sorgen plagen den jungen Staat».

    «Kann man denn da nicht helfen?» Helfen, ja, aber wie? Die Frage klingt nach, auch nachdem im kleinen Lager die Stille eingekehrt ist. Langsam reift die Idee, eine Vereinigung zu gründen, um die Bestrebungen des Naturschutzes im Norden Tansanias zu fördern, die Behörden im Kampf gegen die Wilderer und bei der Erhaltung der Schutzgebiete zu unterstützen. David und Lilian Rechsteiner waren die treibenden Kräfte. Sie schürten das Feuer der Begeisterung, förderten aber auch die Einsicht in die Schwierigkeiten und Sorgen.

    So fanden sich am 5. Mai 1984 elf Personen zusammen, um den Verein der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) zu gründen. Dr. Hellmut Hirt übernahm das Präsidium. Der Entwurf von Frau Dr. Lüdi für die Statuten wurde einstimmig gutgeheissen. Einfach und klar wurden die Ziele umschrieben: «Erhaltung der Wildschutzgebiete, insbesondere in Tansania, durch den Einsatz der dafür zu äufnenden Mittel in Zusammenarbeit mit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF)». Wenig später übernahm Professor Bernhard Grzimek, der Vorkämpfer um die Erhaltung der Serengeti, das Ehrenpräsidium. Mit der Unterstützung namhafter Unternehmen konnte ein Prospekt gedruckt werden. Die Filme von David Rechsteiner über das Vorgehen der Wilderer und die Nöte der betroffenen Tiere wurden zur Mitgliederwerbung eingesetzt.

    Der Einsatz lohnte sich. Bereits im September 1984 fand sich eine grosse Schar von Mitgliedern zur Herbstversammlung zusammen. Reiseunternehmen unterstützten die Werbung, sie schenkten den Reiseteilnehmern das erste Jahr der FSS-Mitgliedschaft.

    Der Auftritt von David und Lilian Rechsteiner im Fernsehen wirkte überzeugend. Den Bemühungen von David Rechsteiner und Dr. Markus Borner ist es zu verdanken, dass der Regierungsrat der Stadt Zürich dem jungen Verein eine Spende von 200 000 Franken überwies.

    Der Start war gelungen. Der Vorstand, seine Helferinnen und Helfer arbeiteten auf zwei Ebenen: in der Schweiz wurde um Unterstützung nachgesucht, verschiedene Firmen wurden als Sponsoren gewonnen, stellvertretend für alle anderen etwa die Samen-Mauser AG, die Schweizerische National-Versicherung und das Flycatcher Safari-Unternehmen. In Afrika andererseits wurden Bedürfnisse und Möglichkeiten der gezielten Hilfeleistungen abgeklärt. Für die ständige Verbindung zur ZGF sorgten Dr. Markus und Monica Borner, die als Vertreter von Frankfurt in Tansania lebten. Mit ihren Berichten und Vorschlägen verschaffte das Ehepaar Borner dem Vorstand wichtige Grundlagen für die Zielsetzung der FSS-Arbeit.

    So schlug Markus Borner als erstes und gleichzeitig langfristiges Unternehmen ein Feuer-Ökologieprojekt vor. Jährlich werden riesige Gebiete durch unkontrollierte Brände heimgesucht. Nicht nur das Steppengras brennt, Buschwald wird erfasst; alte und junge Bäume brennen bis auf den Grund ab, Baumschösslinge werden zerstört. Die Regeneration wird unterbunden. Ganzen Gruppen von Tieren, die an die Baumsavanne gebunden sind, wird die Lebensgrundlage entzogen. Elefanten, Giraffen, Impalas sind direkt betroffen. Diese grossen Brände sind schwer zu bekämpfen. Nun sollen kleine, kalte Brände am Anfang der Trockenzeit mosaikartig gelegt und überwacht werden. Im teilweise noch grünen Gras ist das Feuer schwach, die Bäume überleben, das Futter bleibt erhalten. Spätere heisse Brände können sich nicht ungehindert über die Frühbrandstellen ausbreiten, durch gezielte Grossaktionen sind sie zu bekämpfen. Das Projekt stand unter der Leitung eines Wissenschaftlers der Universität von Cambridge. Der Vorstand bewilligte für die Anschaffung eines Landrovers und von Ausrüstungsgegenständen, Benzin und Dieselkraftstoff einen Betrag von 60 000 Franken.

    Der erste Rapport des Projektleiters, Neil Stronach, spricht von erfreulichen Ergebnissen, auch wenn dieses Vorgehen nicht die ideale Lösung sei, wohl aber die bestmögliche. Viele junge Bäume überlebten!

    Weil ein Team von Rangern die Feuerbekämpfungsmannschaften auf ihren Fahrzeugen begleitete, gelang aber auch die Festnahme von 50 Wilderen. Wildererlager wurden zerstört, über 1000 Schlingen konnten entfernt und beschlagnahmt werden. Stronach hält fest, dass auf jeden bei diesen Aktionen verhafteten Wilderer mindesten sechs weitere zu rechnen sind, die entkommen konnten – «they ran as fast as they could go».

    Durch all die Jahre zieht sich die Unterstützung des Kampfes gegen die Wilderer. Vielfältige Massnahmen wurden ergriffen: Da fehlen Ersatzteile für die Fahrzeuge, die in der Serengeti oder im Tarangire Park im Einsatz stehen sollten. Dort muss unbedingt ein neues Fahrzeug zur Verfügung gestellt werden, denn oft sind die Wilderer besser ausgerüstet als die Parkangestellten. Aber auch die nötigsten persönlichen Ausrüstungsgegenstände fehlen: Regenschutz, Zelte, Feldstecher, Taschenlampen. Nachtsichtgeräte wären nützlich um die Wilderer aufzuspüren. So romantisch die Dorf ähnliche Ansammlung von Blechhütten unter den Bäumen in den Moru Kopjes zum Beispiel aussieht, so gering ist der Schutz der dünnen Blechwände gegen die mörderischen Kugeln angreifender Wilderer. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser muss das Leben auf den Aussenposten sicherstellen. Nur dann ist es möglich, dass Frauen und Kinder mit den Wildhütern zusammen leben können.

    So entstanden die Listen für Fahrzeuge, Ersatzteile und Ausrüstungen, die vom FSS finanziert wurden. Um die Kräfte nicht allzu sehr zu zersplittern, konzentrierte der Vorstand seine Tätigkeit vor allem auf den westlichen Korridor in der Serengeti, ohne sich allerdings anderen Hilferufen zu verschliessen. In Kirawira wurden solide und kugelsicher gemauerte Häuser gebaut, und weit entfernt von allen ausgebauten Verbindungen, entstand 1993 der Nyasirori-Posten.

    Fast hat man den Eindruck, man komme zu einer Festung, wenn man sich dem Mauerviereck mit dem grünen Eisentor nähert. Drinnen im Hof spielen Kinder, arbeiten Frauen und gackern die Hühner. In der Ecke des Hofes steht ein Wassertank, der von der Parkverwaltung aufgefüllt werden musste. Der FSS regte das Auffangen von Regenwasser an und finanzierte die dafür nötigen Dachabläufe und Sammeltanks. Einige Häuser müssen noch fertig gestellt werden. Und noch fehlt eine der für derart abgelegene Posten notwendige Funkverbindung zum Hauptquartier in Seronera. Denn Nyasirori ist ein wichtiger Posten in diesem Gebiet, das als Einfallstor für Wilderer bezeichnet wird.

    Alle Fahrzeuge, seien es Geländewagen oder leichte Lastwagen, werden immer arg mitgenommen bei den Fahrten im unwegsamen Gelände. So wurde der Ruf nach besseren Strassen immer stärker: Strassen zur Erschliessung abgelegener Gebiete, zur Beobachtung und Bekämpfung der Wilderer, zum Einsatz gegen Brände oder Zufahrtswege für die Versorgung der Rangerposten, welche auch in der Regenzeit benutzbar sind. Ein Grader, eine Strassenbaumaschine sollte erworben werden. Noch einmal liess sich der Kanton Zürich von der Notwendigkeit und Bedeutung dieser Hilfeleistung überzeugen: der Regierungsrat beschloss einen Beitrag von 150 000 Franken aus dem Lotteriefonds. Dank einem Zustupf aus „Frankfurt“ konnte ein neuer Grader gekauft und bald auch eingesetzt werden. Er wird jetzt für die Wiederherstellung alter und zum Bau neuer Parkstrassen in der Serengeti verwendet. Der Unterhalt wird von der ZGF bestritten.

    Im Zentrum der Bemühungen steht aber auch hier der Mensch, der Wildhüter und seine Familie. Der Ranger muss bereit sein, seine Kraft für die Ziele des Wildschutzes einzusetzen, er nimmt ein Leben in Einsamkeit und Abgeschiedenheit in Kauf, er steht den verschiedensten Gefahren gegenüber, er setzt sein Leben aufs Spiel.

    Und all dies bei einem kargen Lohn: Im Jahre 1986 verdiente ein Ranger monatlich 900, ein Korporal 1200 Tansanische Schilling (TS). Taglöhne also von 30-40 TSh. Wie lebten sie davon? Ein Liter Milch kostete 14-22 TSh, für ein Kilo Zucker mussten sie bis zu 60 TSh auslegen, und für eine Flasche Bier zu 40 TSh brauchten sie einen ganzen Tageslohn.

    Zur rechten Zeit beschloss der Vorstand mit einem Bonussystem den Einsatzwillen der Ranger zu stärken: Prämien für Schlingen, die von Wilderen im lichten Busch zwischen den Bäumen befestigt worden waren und manchem durchziehenden Tier auf grausame Weise das Leben kosteten. Prämien für Schusswaffen, die den Wilderern abgenommen worden waren, Prämien für einen festgenommenen Wilderer, eine besondere Prämie für die Festnahme von Elefantenwilderen, weil diese am besten ausgerüstet und am gefährlichsten sind.

    Der Erfolg dieser Aktion war verblüffend gross. So berichtet Markus Borner, dass einige Ranger den Lohn verdoppeln konnten. Auf seinen Vorschlag wurde das System auf weitere Gebiete ausgedehnt. Dankbar nahmen die Wildhüter von Ngorongoro, Manyara, Rubondo, Mikumi und Selous diese Prämien entgegen. «Es ist wichtig festzuhalten, dass Angestellte, die einen solchen Klaps auf die Schulter erhalten, motiviert werden und noch härter arbeiten». So heisst es in einem Brief des Mikumi-Parkchefs. Ein Wildhüter vom Selous meinte: «Mit dieser Art von Unterstützung werden wir den Spuren der Wilderer folgen, wie ein guter Hund ein verwundetes Tier aufspürt». Die Regierung erkannte den Wert des Belohnungssystems. Sie übernahm es und dehnte es auf alle Nationalparks aus.

    Rückschläge waren zu verkraften, Erfolge ermutigten. Beides kommt in Berichten der Parkorgane über den Einsatz der FSS-Fahrzeuge bei Aktionen gegen Wilderer zum Ausdruck. So berichtet etwa Justin Hando, damaliger Leiter der Anti-Wilderei-Einheit in der Serengeti, dass in der Zeit vom November 1986 bis Januar 1987 in der Serengeti 40 Wilderer verhaftet wurden. Im vorangegangenen Quartal waren es gar 63. Ihre Fahrzeuge wurden beschlagnahmt, die Waffen (Gewehre, Pistolen, Bogen, Giftpfeile, Macheten, Speere) samt 165 Schlingen wurden ihnen weggenommen. Bei den Wilderern handelte es sich vorwiegend um Fleischwilderer, aber auch einige wenige Tierfänger und Holzsammler. Hando bedauert, dass er einmal feststellen musste, wie Parkangestellte mit den Wilderern zusammengearbeitet hatten.

    Eingehend befasst sich David Peterson, FSS-Mitarbeiter in Tansania, mit der Situation der Elefanten. Während 1980 eine Zählung im Tarangire-Massailand 5000-8000 Elefanten auswies, soll sich die Population bis anfangs 1987 auf die Hälfte oder noch weniger reduziert haben. Daraus leitet er einige Vorschläge ab: Unterstützung der Aktion einer Gruppe von 10-20 Wildhütern für Patrouillen gegen Wilderer im südlichen Massailand. Unterstützung der örtlichen Massai gegen die Ansiedlung grosser Farmen. Mithilfe bei einer Konferenz mit Politikern und Regierungsbeauftragten, sowie Anschaffung eines Fahrzeuges.

    In jüngster Zeit konnten die Tätigkeiten auch auf andere Nationalparks ausgedehnt werden. So wurden Ende 1993 dem Chef im Katavi 30 000 Franken zum Bau eines Postens im südwestlichen Teil des Parks übergeben. Der Schutz dieses Gebietes vor eindringenden Wilderern ist für die Erhaltung des Bestandes von Elefanten und anderen Tieren besonders wichtig.

    Immer wieder stellt sich die Frage, ob die Wildtiere in der Serengeti und allen anderen Schutzgebieten vor dem Aussterben und ihrem Untergang gerettet werden können. Die Bevölkerung wächst. Die Versuchung, sich im Park Fleisch, Holz und Honig zu holen, besteht weiter. Noch winken auf dem Schwarzmarkt hohe Preise für ein Rhino-Horn und Elfenbein.

    Andererseits brechen Wildtiere in benachbarte Pflanzungen ein, zerstören Felder, bedrohen Menschen. Es müssen immer wieder neue Wege gesucht werden, um die gegensätzlichen Ansprüche der Natur, des Wildes und der Anwohner befriedigen zu können. Dornenhecken an der Parkgrenze können Wildtiere zurückhalten und Eindringlinge abschrecken. Bereits finanzierte unser Verein einige Projekte. Pufferzonen zwischen Parkgebiet und Siedlungsflächen ermöglichen eine beschränkte Jagd zur Selbstversorgung der Bevölkerung.

    Die Jugend muss für die Ideen und Ziele des Naturschutzes gewonnen werden. Nicht immer ist es einfach, dieses Verständnis zu wecken, zumal neben den Schutzgebieten auch Weisse hemmungslos wildern. Tansania braucht den Tourismus, er ist eine wichtige Finanzquelle. Aber was geschieht, wenn er überbordet und selber zur Gefahr für die Natur wird? Wie kann er gefördert werden, wenn er gleichzeitig in gefahrlose Bahnen gelenkt werden soll? Sind etwa ganze Gebiete für die Besucher zu sperren und nur zur wissenschaftlichen Beobachtung zu öffnen?

    Natürlich ruhte auch die Arbeit in der Schweiz nicht. Immer wieder wurden Sponsoren gesucht und zum Glück auch gefunden. Die Mitglieder erhalten durch die Berichte im HABARI Einblicke in die Arbeit des Vorstandes. Darüber hinaus greift das zweimal im Jahr erscheinende Blatt Probleme der gesamten bedrohten Tierwelt auf, schildert Beobachtungen auf Reisen und versucht, den Leserinnen und Lesern Afrika und seine Menschen näher zu bringen. Das HABARI ist zu einer wichtigen Informationsquelle geworden.

    Keine Versammlung vergeht, ohne dass mit einem Vortrag, mit Film und Lichtbildern neue Einsichten, tieferes Verständnis gefördert oder einmalige Erlebnisse vermittelt werden. Die von Monica Borner gestaltete Ausstellung mit den Bildtafeln stösst in den verschiedenen Kreisen auf Interesse. Ein ganzes Sortiment an Verkaufsartikeln (vom Pulverkaffee bis zum Pullover) lässt die Besucher des Verkaufsstandes zur Geldtasche greifen. Monika Bader scheut keine Mühe, bis sie dem Kassier wieder einen Batzen abliefern kann. Aber uneigennützig stehen ihr immer wieder Helferinnen und Helfer zur Seite.

    Weniger auffällig, aber nicht minder wichtig ist die Arbeit, die von den anderen Vorstandsmitgliedern geleistet wurde und wird. Erfreulich aber auch, dass die Präsidenten immer wieder auf die Unterstützung von Mitgliedern zählen können. Drei Präsidenten standen in den ersten 10 Jahren dem Verein vor: Dr. Hellmut Hirt, David Rechsteiner und Dr. Christian Schmidt. Ins zweite Jahrzehnt starten wir unter der Leitung von Dr. Ruth Baumgartner, unserer neuen Präsidentin.

    Der Erfolg der ganzen Arbeit auf allen Ebenen beruht auf dem Wissen und den Erfahrungen der wirklichen Kenner Afrikas. Für Lilian und David Rechsteiner ist der Schutz der Tierwelt zum Lebensinhalt geworden. Sie haben offene Augen und Ohren in den Begegnungen mit dem einfachen Wildhüter. Oder dem Park-Chef, der ihnen am Lagerfeuer seine Sorgen und Nöte erzählt. Sie finden aber auch den Zugang zu einflussreichen Persönlichkeiten. Auch Monica und Markus Borner tragen mit ihren Erfahrungen zum Aufbau und Gelingen der verschiedenen Projekte bei. Mannigfaltige Beobachtungen und Untersuchungen liefern sachliche Grundlagen zu wichtigen Entscheiden.

    Manchmal haben die Afrika-Kenner Mühe, in der Schweiz den Vorstand von der Zweckmässigkeit und Dringlichkeit vorgeschlagener Massnahmen zu überzeugen. Nicht immer ist es einfach, Bindeglied zwischen den von so verschiedenen Lebensformen geprägten Ansichten zu sein. Umso schöner ist es, mitten aus der Tätigkeit heraus auf zahlreiche wichtige Erfolge zurückblicken zu können.

    Auch die Behörden von Tansania anerkennen Einsatz und Arbeit des FSS: am 21. Februar 1994 überreichte der Staatspräsident Ali Hassan Mwinyi David Rechsteiner das Certificate of Merit in Anerkennung für den hervorragenden Beitrag, den die Freunde der Serengeti zur Erhaltung der natürlichen Reichtümer Tansanias geleistet haben.

    1994 Text von Hans Bodmer zum 10-jährigen FSS-Jubiläum.