COVID-19-Abwehr rettete auch Nashörner

Markant verringert hat sich in Südafrika das Abschlachten geschützter Nashörner. Seit Beginn 2020 wurden «nur» 166 statt wie im Vorjahr 316 Tiere gewildert. Der ausserordentliche Rückgang ist vorab auf die Einschränkungen und Sicherheitsmassnahmen um die Corona-Pandemie zurückzuführen.

Von FSS-Redaktion

Good News im Zusammenhang mit der Virus-Erkrankung Covid-19 haben gerade auch im Artenschutz Seltenheitswert. In der Regel und besonders jetzt nach Ausbruch der Corona-Seuche wird vor allem über die Geldnöte der Schutzgebiete mit nachlassender Überwachung wachsender Wilderei berichtet.

Eine der wenigen beruhigenden Ausnahmen sind die Nashorn-Populationen im tansanischen Serengeti-Ökosystem. Sie blieben, auch dank der Unterstützung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS), bislang weitgehend unbehelligt. Trotz fehlender Tourismuseinnahmen konnten die Ranger bis heute die in den letzten Dekaden neu aufgebauten Populationen erfolgreich beschützen.

Wundersamer Rückgang

Südafrika, in den letzten Jahren schwer heimgesucht von der Rhino-WIlderei , konnte in der ersten Hälfte dieses Jahres einen Rückgang getöteter Nashörner von 53 Prozent verzeichnen. «Es ist uns gelungen, die Zunahme der Verluste an Nashörnern zu stoppen», freute sich diese Woche Barbara Creecy, Ministerin für Umwelt, Forstwirtschaft und Fischerei.

Ewiges Begierde-Objekt Nasenhorn | © Foto Gian Schachenmann

Dies nach einem Jahrzehnt verschiedener Strategien und Kampagnen gegen die ausufernde Nashornwilderei durch Einheimische, die von Verbrechersyndikaten angeheuert und kommandiert werden. Die eklatante Eindämmung sei vorab den mit Covid-19 verbundenen Ausgangssperren, den landesweiten Strafverfolgungsmassnahmen sowie der Unterbrechung der Handels- und Schmugglerrouten zu verdanken.

Verbesserte Abwehr-Koordination

Dennoch mussten allein im Krüger-Nationalpark während der totalen Abriegelung von 27. März bis Ende Juni 2020 insgesamt 88 Rhino-Tötungen festgestellt werden. Unterdessen nimmt die Wilderei allgemein wieder zu.

Als weitere Gegenmassnahme und zur Unterstützung der Rangertruppe wird in Südafrika gemäss den Africa Sustainable Conservation News eine engere Zusammenarbeit angestrebt – zwischen den Naturschutz- und Parkbehörden, dem Privatsektor und den massgebenden Nichtregierungsorganisationen.

So würden insbesondere auch die Bemühungen zum Schutz der Nashörner im ganzen Land konsolidiert, die taktische Ebene der Bekämpfung der Wilderei zu standardisiert und die «integrierte, informationsgeleitete Durchsetzung» eingeführt. Die Hoffnung ist klar: Mit den koordinieren Massnahmen sollen die Nashörner effizienter vor den Wilderern geschützt werden. fss

Titelbild: Nashorn-Trio © Gian Schachenmann

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