Jetzt prunkt Tansania neu mit 22 Nationalparks

Tansania hat neuerdings 22 Nationalparks – fünf mehr als 2018. Der Umwandlung von fünf Wildschutzgebieten zu Nationalparks hat das tansanische  Parlament am 9. Februar zugestimmt.  Doch bei Naturschützenden hält sich die Freude in Grenzen.

Dodoma, 10. Februar 2019 – Ein «weiterer Meilenstein» sei gesetzt im Zusammenhang mit den grossen Schutzanstrengungen des ostafrikanischen Landes, freute sich Job Ndugai, Sprecher der Nationalversammlung, gemäss Medienberichten am 9. Februar in der Landeshauptstadt Dodoma. 

Zuvor waren die neuen Nationalparks so genannte Game Reserves, in denen auch gejagt werden konnte und die allgemein einen geringeren Schutzstatus haben als Nationalparks. Von einem «Upgrade» profitieren die fünf Gebiete Rumanyika, Biharamuro, Burigi, Kimisi, und Ibanda.

Wie alle Parks unterstehen auch sie von nun an der Tanzania National Parks Authority (Tanapa). Diese Behörde ist auch für berühmte Parks wie Serengeti, Kilimanjaro, Tarangire oder Ruaha verantwortlich. 

Brauchen dringend Schutz: Löwin | © Foto by Hans Trüb

Hier der Schutz, dort die Zerstörung

Tansania galt in Afrika in Sachen Naturschutz  und mit seinen grossen Schutzgebieten lange Zeit als vorbildlich. Erheblichen Schaden erlitt der gute Ruf durch die anhaltenden Massaker zehntausender von Elefanten im südlichen Selous Game Reserve. Sie seien nur möglich gewesen, weil unter den letzten Präsidenten Kikwete  selbst hohe Politiker und Beamte die Hände mit im Spiel gehabt hätten, meinen Kenner des Landes.  

Unterdessen hat sich die Situation etwas beruhigt, doch sieht sich das Weltnaturerbe Selous heute von anderer Seite bedroht. Die Regierung von John Magufuli ist zum Entsetzen der UNESCO daran, einen Staudamm zu bauen und  das Abholzen von Wäldern und den Abbau von Uran im Schutzgebiet zu fördern.

In diesem Kontext wirft die Schaffung neuer Nationalparks zum jetzigen Zeitpunkt eher Fragen auf als dass sie zu grosser Freude Anlass gäbe. fss

Zurück
Zurück

David Rechsteiners letzte Safari

Weiter
Weiter

Deutscher Bundestag: «Selous darf nicht sterben!»