Eil-Petition: «Schliesst die Wiltiermärkte!»

Millionen Wildtiere aus allen Kontinenten landen weltweit auf illegalen Wildtiermärkten wie jenem der chinesischen Grossstadt Hunan, wo die verheerende Corona-Viruspandemie begonnen haben soll. Nun verlangt eine Petition die weltweite Schliessung aller Märkte für Wildtiere. Auch Sie können via Internet Stellung beziehen.

Illegale Wildtiermärkte dürfte es überhaupt keine geben. Dennoch gibt es sie in zahlreichen Ländern – primitive Märkte zumeist, auf denen lebende oder tote, bedrohte oder (noch) nicht bedrohte Wildtiere als Ware feilgeboten werden. Wildfleisch zum Verspeisen gilt als etwas Besonderes. In den zumeist armen Ursprungsländern ist es oft auch billiger und eine willkommene Bereicherung der täglichen Nahrung.

Gefangen gehalten unter oft erbärmlichsten Bedingungen sind vor allem Säugetiere, Vögel, Reptilien und Fische jeder Art und Grösse. Gefangene Tiere können nach dem Kauf getötet werden, um als Frischfleisch verspeist zu werden. Andere Wildtiere wie etwa Affen, Vögel, Fische oder Schildkröten werden nach dem Kauf daheim zur Ergötzung gehalten, in zumeist völlig artfremden und zu engen Käfigen. Tote Wildtiere sind als Ganzes oder als Buschfleisch (Bushmeat) in handliche Stücke zerhackt zu haben.

Entleerte Herkunftsgebiete auf allen Kontinenten

Deren Herkunftsgebiete, viele davon liegen in Afrika, werden zusehends entleert. Denn weder Wilderer noch Pflanzenräuber lassen sich dieses relativ risikolose Geschäft entgehen. So wird das Artensterben durch die Belieferung der Wildtier- und Buschfleischmärkte massiv beschleunigt und verschärft.

Das Coronavirus, welches die Menschheit unterdessen in nur wenigen Monaten zur Bewegungslosigkeit und Schockstarre sowie die Weltwirtschaft beinahe zum Stillstand zwang, soll einem Wildtiermarkt «entwichen» sein – jenem der Stadt Wuhan, Hauptstadt der zentralöstlichen Provinz Hubei in China.

Plötzliches Schlaglicht auf Wildtierhandel

Dort, im Huanan Seafood Market, wurden – bis zu seiner aufgrund der Krise erzwungenen Schliessung – Wildtiere lebend oder tot verkauft. Und dort sollen die neuen Corona-Erreger (Sars-CoV-2) irgendwie von einem Tier auf einen Menschen übertragen worden sein und die leicht ansteckbare Lungenerkrankung Covid-19 ausgelöst haben. Nur darum hat die globale Coronakrise ein noch nie erlebtes Schlaglicht auf das alte Problem des kriminellen Wildtierhandels geworfen.

Da die chinesische Küche aus jedem Tier – von der Fledermaus über Ratten und Schlangen bis zum Schuppentier – ein leckeres Gericht zubereiten kann, leben in der chinesischen Wildnis praktisch keine Wildtiere mehr. Diese müssen über die Grenzen geschmuggelt werden, hergeschafft aus den letzten intakten Ökosystemen Asiens, Afrikas und Südamerikas. Was in China nicht zwischen menschlichen Zähnen verschwindet, wird für die chinesische Medizin verwendet.

Chinas schlimmer Umgang mit Tieren

Chinas Umgang mit dem Mitwesen Tier ist vielfach himmelschreiend, unterscheidet sich zuweilen aber kaum von jenem westlicher Länder, in denen ebenfalls fürchterliche Massentierhaltungen oder Massenabschüsse beispielsweise von Wildvögeln nach wie vor geduldet sind.

Vor allem bei den Wildtiermärkten kann der Westen aber nicht mithalten, finden sich doch in jeder Stadt Chinas Märkte mit illegal gefangenen Wildtieren- und widerrechtlich abtransportierten Pflanzen. Chinas Zentralregierung hat jetzt aufgrund der Pandemie gegen 19'000 physische Wildtiermärkte schliessen lassen. Wie rigoros und definitiv diese Schliessungen auf die Dauer sein werden und ob die Anbieter mit ihrem Angebot nicht ins viel schwieriger zu kontrollierende Internet ausweichen werden, das wird sich erst noch zeigen müssen.

Virus-Pandemie als Waffe gegen den kriminellen Wildtierhandel

Mit dem illegalen Wildtierhandel auf physischen Märkten soll jetzt aber endgültig und überall auf der Welt Schluss sein, fordert eine neue Petition mit dem ausdrücklichen Hinweis auf die verheerende Verbreitung des neuartigen Corona-Erregers und ihre Folgen.  

Tierisch heilsam: Apotheke aus Wildtierteilen, Klauen, Hörner, Schuppen, Penisse, Krallen etc. | © Foto R.Suter

Die Freunde der Serengeti Schweiz (FSS), seit 1984 als Artenschutzorganisation gegen die Wilderei und den Bushmeathandel engagiert, unterstützt mit Nachdruck die Petition und ihre Forderung nach sofortiger Schliessung aller Wildtiermärkte.

FSS: Beendigung des Wildtierhandels stärkt Artenschutz

FSS-Präsident Adrian Schläpfer: «Mit der dringend notwendigen Schliessung der illegalen Wildtiermärkte werden drei Ziele angepeilt: Eine Reduktion der tödlichen Wilderei und der Raubzüge auf lebende Tiere in den Wildnissen, die Stärkung des Artenschutzes und die Beendigung grausamer und versteckter Transport- und Haltemethoden von Wildtieren.»

Hier geht es zur Petition der deutschen Artenschutzorganisation «Rettet den Regenwald», wo Engagierte im Internet mit ihrem Namen das Anliegen zur Schliessung aller Wildtiermärkte unterstützen können:

Petition: Wildtiermärkte müssen geschlossen werden!

Titelbild: Screenshot «Rettet den Regenwald», Pangolin im Käfig | © Arief Budi Kusuma/shutterstock.com

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